Par FELDMANN WALTER. « le sexe du noyé »ist Teil einer Gruppe von Werken, deren gesamte Struktur aus dem ersten Streichquartett « . . . à tournoyer » [Carus 16. 321] stammt. Das Oboenstück stellt einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung des Musiksystems dar, das später [2004] das Violakonzert « monstrueuse vécut dans le cadre » la mémoire [Carus 16. 326] ermöglichen sollte: die Ausarbeitung einer Rhythmik, die streng vom mikrotonalen Tonsystem abgeleitet ist. Innerhalb der Gruppe der Holzblasinstrumente besitzt die Oboe eine besondere Fähigkeit des sauberen Spiels von Mikrotönen und Mehrklängen, die hier konsequent ausgelotet wird und im elektronischen Hall seine Resonanz findet. Nichtnur die feinste rhythmische Ausdifferenzierung, sondern auch die Notation in Achteltönen bewirkt den äußerst hohen Schwierigkeitsgrad und die vom Solisten geforderte Virtuosität. Eine Komposition, die vom Oboisten alles abverlangt, mit dem Ziel, nicht nur die Musik selbst in ihren Extremen in Szene zu setzen, sondern besonders die sinnliche Präsenz des Oboisten im Konzertraum zu verdeutlichen: genau auskomponiertes Atmen, Fußbewegungen [Scharren, Aufstampfen, Reiben], und diese, besonders am Schluss des Stücks, als eigenständige Schicht, deren Ausführung den nur noch auf einem Bein fest stehenden Oboisten in eine äußerst körperbetonte Lage bringt. « le sexe du noyé » ist Irène Niederberger gewidmet./ Répertoire / Hautbois et Electronique