Par KLOTZKE ERNST-AUGUST. Ernst-August Klötzke setzt sich in seinem 1996 für Klavier und Tonband entstandenen Dies Gesicht – facies nigra mit fremden, „geerbten“ und stückimmanenten Erinnerungen auseinander. Der Moment des Erinnerns beginnt für den Komponisten bereits in dem Augenblick, in dem man sich des „Jetzt“ gewahr wird. Alles Aufgenommene wiederum färbt und formt die weitere Wahrnehmung, die Erinnerungen leuchten wie Scheinwerfer nach vorne. Erste Fragmente einer Idee, die dem Stück zugrundliegen, entstanden beim Betrachten einer 1525 entstandenen Pinselzeichnung Albrecht Dürers eines ihm im Traum erschienenen apokalyptisch anmutenden Wolkenbruchs. Eine klare Präsenz von Erinnerung fordertauch Dies Gesicht vom Interpreten: Die Komposition ist so angelegt, dass der Pianist den zweiten Teil des Stückes nicht spielen kann, ohne sich Spuren zu vergegenwärtigen, die der erste Teil in seinem Gedächtnis hinterlassen hat./ Répertoire / Piano et Bande Magnétique-Disque