ISBN 979-0-012-20202-8.
Paul Wranitzky wurde 1756, im selben Jahr wie Mozart, in Nova Rise (Mohren) geboren und starb 1808, ein Jahr vor Haydn, in Wien. Er zohlte zu den renommiertesten Musikern Europas, wurde als umjubelter Geiger und Komponist sowie umtriebiger Geschaftsmann vom Wiener Adel gefurdert und genoss auch bei Hofe hohes Ansehen. Er stand in standigem, regem Austausch mit den beiden Genies des Wiener Klassizismus und trug entscheidend zum Aufstieg des jungen Beethoven bei. Seine Musik war dank der eingungien Melodien und des brillanten Stils uberaus beliebt. // "Wranitzkys Trios Op. 3 bestechen durch ihre Ausgeglichenheit, Ideenreichtum und Formenvielfalt: Variationen, Verwendung von Kontrapunkt und Fugen, das Menuett entwickelt sich immer mehr zum Scherzo und die langsamen Satze gleichen Opernarien, in denen freilich alle drei Instrumente auf Augenhohe miteinander agieren." (Ensemble, Nr. 3 Dez. 2013) // Weit weg von der barocken Triosonate raumt er in diesem Trio in der heiteren Tonart F-Dur den drei divertierenden Stimmen gleichen Rang ein und gibt ihm mit eingungigen Variationen, Menuett mit Trio und flottem Finalsatz eine lichte Form und fast volkstamliche Gesanglichkeit. So erinnerte sich der Musikhistoriker Fatis, dass "seine Werke dem Vergleich mit jenen Joseph Haydns sehr gut standhielten". Dieses Trio in der gefolligen Edition aus dem Hause Doblinger empfiehlt sich guten Laienmusikern als amusant zu musizierende Kammermusik mittlerer Schwierigkeit (NMZ 6/14).