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Mixed choir (SATB)

SKU: M2.MOS-80144

Composed by Antoine de Longueval. Das Chorwerk 144. Möseler Verlag #MOS 80144. Published by Möseler Verlag (M2.MOS-80144).

Es ist zweifellos ein paradoxer Umstand, dass ein Komponist, uber dessen Leben so gut wie nichts bekannt ist und von dem allein drei Kompositionen uberliefert sind, mit einem dieser Werke die Entwicklung einer ganzen musikalischen Gattung entscheidend gepragt hat. Hierbei handelt es sich um den franzosischen Hofmusiker Antoine de Longueval, dessen kurz nach 1500 in Italien entstandene Passionsvertonung bis in das fruhe 17. Jahrhundert hinein insbesondere im protestantischen Deutschland sich nicht nur grosser Beliebtheit erfreute und eine weite Verbreitung erfuhr, sondern auch hinsichtlich des neuen musikalischen Stils (motettisch durchkomponiert) wie der textlichen Fassung (Passionsharmonie) fur die gesamte Geschichte der Passionskomposition von grossem Einfluss sein sollte. Doch wahrend in Italien an eine Auffuhrung einer mehrstim- migen Passionsharmonie in liturgischem Rahmen nicht zu denken war, hatte im evangelischen Deutschland die durch die Reformation hervorgerufene neue theologische Orientierung auch Auswirkungen auf die Passionskomposition gehabt. Hier wurde Longuevals Werk - aus bislang unerklarlichen Grunden nun aber uberwiegend ohne Autorenangabe oder Jacob Obrecht zugeschrieben - in der Folge nicht nur in zahlreichen kirchenmusikalischen Handschriften vor allem Mitteldeutschlands uberliefert; sie stieg in der Geschichte der Passionsvertonung sogar zu einer Art Kompositionsmodell auf, das entweder unter leichten Veranderungen weiter tradiert wurde oder als Ausgangspunkt fur zahlreiche Neuschopfungen diente. Von der durchkomponierten Summa passionis Longuevals und der responsorialen Passion Johann Walters her lasst sich jedenfalls die gesamte Gattungsgeschichte der deutschen Passion des 16. und fruhen 17. Jahrhunderts verstehen. Vom geschichtlichen Ruhm dieser kompositorischen Neuerungen profitierte jedoch lange Zeit Jacob Obrecht, dem die Passionsvertonung erstmals in Georg Rhaus Wittenberger Sammeldruck Selectae harmoniae quatuor vocum de passione Domini von 1538 irrtumlich zugeschrieben wurde, und tatsachlich galt seine Ausgabe fortan als die fruheste und damit massgebliche Quelle. Doch sind drei handschriftliche ausserdeutsche Uberlieferungen unter dem Namen Longuevals in die Zeit vor Rhaus Druck zu datieren; ihnen verdanken wir genaue Auskunft uber die Entstehungsgeschichte dieses aussergewohnlichen Werkes. Entstanden ist Longuevals Komposition hochstwahrscheinlich wahrend seines knapp einjahrigen Aufenthaltes am Hof zu Ferrara im Jahre 1504, wo sie ahnlich wie Josquin Desprez' grosse dreiteilige Motette Miserere mei Deus ... den geistlichen Neigungen des Herzogs entsprochen haben durfte. ... Rainer Heyink.

Passio Domini Nostri Jesu Christi

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